Wir sprachen im Jahr 2019 mit Tommi, Rüdiger und Kirsten über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
“Im April 2015 war es nach so vielen Jahren endlich soweit. Es gab euch wieder live zu sehen. Wie war das damals in Hettstedt für Dich?”
Tommi Stumpff : “Das war absolut grossartig. Nach so langer Zeit wieder aufzutreten war wirklich eine schöne Angelegenheit. Wir hatten viel Spass dort im Osten. So viele Fans wiederzusehen und ein grossartiges Konzert abzuliefern, das war für mich sehr sehr emotional.”
“Ihr wart damals ja zu dritt auf der Bühne, wart zeitweise wieder nur zu zweit, hattet eine Gitarristin und die ist jetzt auch nicht mehr dabei. Was kann man zu dieser personellen Rotation sagen? Sucht ihr denn aktuell wieder eine dritte Person an der E-Gitarre oder habt ihr das erstmal auf Eis gelegt?”
Tommi Stumpff : “Also, wir haben jetzt wieder eine dritte Person. Die Sache ist die, dass wir sehr sehr große Ansprüche haben, die nicht immer erfüllt wurden und was fehlte, war bei den vorangegangenen Mitgliedern einfach der Einsatz.”
“Wie ist denn Dein Eindruck, wie die Fans die Rückkehr von Tommi Stumpff bis jetzt aufgenommen haben?”
Tommi Stumpff : “Durchweg positiv! Die Tatsache, dass wir wieder live auftreten und wieder neue Platten machen kommt bei den Leuten sehr gut an, und das freut mich sehr.”
“Rüdiger : du und Tommi ergänzt euch meiner Meinung nach prima auf der Bühne. Wie kam es dazu, dass ihr nun zusammenarbeitet?”
Rüdiger Schuster : “Wir kennen uns schon sehr lange. Wir sind weit über 30 Jahre befreundet und wir haben das Thema 2014, als wir gemeinsam auf dem Amphi-Festival in Köln waren, einfach mal so im Spaß angesprochen und gesagt “Sollen wir nochmal?” Einige Wochen später hatte ich dann von Tommi eine e-Mail auf meiner Kiste mit dem einem Satz : “Schuster wir müssen reden!” Der Rest ist Geschichte!”
“Erzähl doch mal für die, die es nicht wissen, was du bisher so musikalisch gemacht hast.”
Rüdiger Schuster : “Also, ich habe angefangen in den späten 70ern. ´79 rum war der erste Auftritt. Meine damalige Band, eine Industrial Band im Stil der Neubauten, waren die “Guten Deutschen”. Danach kamen viele elektronischen Sachen, Sachen, die in die Ministry Richtung gingen wie “U.L.A.A.”, “Unlucky Childz”, dann viele EBM Sachen wie “S.I.N.A”, “Psychobitch” und jetzt aktuell : jetzt im Frühjahr kommt mein zweites Soloalbum “Schuster 2”, das sollte jetzt um den Februar herum am Start sein.”
“Ich muss jetzt mal einen Schritt zurück machen und Dich einfach direkt fragen : warum sind denn damals - auf dem Gipfel des Erfolges - 1993 alle musikalischen Aktivitäten eingestellt worden?”
Tommi Stumpff : “Nach über 10 Jahren im Live-Auftritt-Geschäft, war ich einfach übermüdet und hatte keine Lust mehr. Zudem war es so, dass der Umgang mit den Computern selbst mir mehr Spass gemacht hat, als in Verbindung mit Musik machen, und deswegen hatte ich mich entschlossen in die IT zu gehen.”
“Ich konnte als letztes bzw. eines der letzten Konzerte von Tommi Stumpff das in Zagreb / Kroatien ermitteln. 1993 war das ja gerade zur Höchstzeit der serbischen Okkupation von 1/3 Kroatiens, die bis 1995 andauerte. Konntest Du bei Deinem Aufenthalt in Zagreb vom Krieg etwas mitbekommen?”
Tommi Stumpff : “Ich muss ganz ehrlich antworten : ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich weiß zwar wage, dass ich mal in Zagreb war, aber was mit dem Konzert war : ich kann mich absolut nicht mehr daran erinnern.”
“Wie hat man damals Tommi Stumpff im Ausland angenommen?”
Tommi Stumpff : “Nicht anders als in Deutschland! Ich war nicht großartig tätig im Ausland, aber dort wo ich war, z.B. in Österreich und in Holland, war es nicht anders als zu Hause. Also es war überwiegend positiv!”
“Du hast ja auf deinen Alben immer wieder neben deutschen und englischen Songs auch welche, die in französischer Sprache gesungen werden. Was steckt dahinter?”
Tommi Stumpff : “Also erstmal : ich spreche und singe fließend französisch, weil ich in Frankreich aufgewachsen bin, von Kindergarten an und danach auch im französischen Teil von Belgien gelebt habe. Das ist die eine Sache. Die andere Sache ist : um Probleme zu vermeiden was z.B. die Indizierung angeht, mache ich manche besonders böse Texte auf französisch, weil sich niemand die Mühe macht, diese auf Deutsch zu übersetzen und auf den Index zu setzen.”
“Eine der ungewöhnlichsten Tommi Stumpff Veröffentlichungen ist für mich die Split Dietmar Wischmeyer / Tommi Stumpff - Brettermeier Die Pottsau - Arschkrampen-Tekkno. Was hat dich da geritten? Ich finde es übrigens großartig!”
Tommi Stumpff : “Als ich meinen guten alten Freund Ecki Stieg besucht habe, um ein Interview zu machen, hatte er mir, weil ich bei ihm übernachtet hatte, ein paar Sachen von den Arschkrampen vorgespielt, und ich war absolut geflasht. Das war zum ersten mal, dass ich diese Art von Humor im deutschsprachigen Raum gehört habe, und habe dann direkt am nächsten Tag im Radiosender den Dieter Wischmeyer getroffen und ihm angeboten das zu machen. Er war begeistert, und dann haben wir das gemacht!”
“Wenn wir schon dabei sind : Du hast ja auch mal eine Techno bzw. Techno House Veröffentlichung unter dem Namen "Die Technodosen" im Jahr 1993 gemacht, dem Jahr in dem Du mit Tommi Stumpff aufgehört hattest. Wie kam es zu dieser Veröffentlichung?”
Tommi Stumpff : “Der Hauptgrund war, die Toten Hosen zu verarschen. Wir haben die Aufnahme so gemacht, dass Leute auf die Idee kommen könnten, es seinen in Wirklichkeit die Toten Hosen, die eine Techno-Nummer machen, und der Song wurde tatsächlich erfolgreich in den Grossraumdiscos, die damals üblich waren.
“Wenn ich das richtig verstanden habe, bist du die Managerin und bist für die Wiederveröffentlichungen im eigenen Label verantwortlich. Bis jetzt kamen ja die Neuauflagen von "Zu Spät Ihr Scheißer. Hier Ist: Tommi Stumpff", "Terror II" und letztens die “Ultra” in den letzten mittlerweile drei Jahren heraus. Wie kam es zu der Entscheidung diesen Schritt zu gehen?”
Kirsten Vuillot : “Im Laufe der Jahre kamen immer wieder Anfragen, weltweit : USA, Japan von Labels, die gerne Tommis Werke wieder veröffentlichen wollten und wir haben dann überlegt, wenn die Nachfrage so groß ist, dass wir das dann doch lieber selbst machen wollten.”
“Erfreulich ist ja, dass es neben CD Auflagen es auch Vinyl Editionen gibt. Nach meinem Eindruck ist die CD fast ausgestorben und der neue Vinylhype ist vermutlich aktuell auf seinem Höhepunkt. Kannst Du das bestätigen?”
Kirsten Vuillot : Ja, das stimmt. Vinyl verkauft sich tatsächlich wesentlich besser als CD.”
“Aktuell liegt mir ja die Neuauflage der "Ultra" auf CD vor. Was als erstes auffällt ist die Tatsache dass das Album nicht von "Tommi Stumpff" ist, sondern nur von "Stumpff". Warum kam es zu dieser Änderung?”
Tommi Stumpff : “Letztendlich ist es keine Veränderung. Ich habe mich einfach entschlossen meinen Nachnamen als Namen der Band - auch der neuen Band - mitzuverwenden. Stumpff ist Stumpff! Da wo Stumpff draufsteht ist auch Stumpff drin!”
“Warum habt ihr das Cover derart verändert, dass die Frontseite ein neues Aussehen hat und das Motiv der ursprünglichen Veröffentlichung in den Innenteil wanderte?”
Kirsten Vuillot : “Das gilt jetzt für die CD : das ist ein einfaches Design, durchgehendes Design, was wir bei sämtlichen CDs umsetzen.”
“Kann man von der “Ultra” auch eine Vinylausgabe erwarten?”
Kirsten Vuillot : “Die Vinyl ist jetzt gleichzeitig mit der CD rausgekommen : 11.1. war die Veröffentlichung.”
“Was hat Danse Macabre genau mit den Neuauflagen zu tun?”
Kirsten Vuillot : “Danse Macabre ist unser Vertriebspartner.”
“Wie ich weiß bist Du ja auch großer Vinylfreund. Meinst Du der Vinylhype im Allgemeinen wird noch anhalten?”
Rüdiger Schuster : “Ich denke schon. Die Platte ist zurück! Viele Jüngere interessieren sich für die Platte. Ich sehe das auch auf den Flohmärkten dass jüngere Leute - 15, 20, 25 - anfangen gezielt nach Platten suchen und die Sachen eben nicht digital haben wollen als CD, sondern wirklich sagen : ich möchte es auf Schallplatte haben, weil es eine ganz eigene Atmosphäre und einen ganz eigenen Klang hat, und weil es einfach von der Haptik her viel schöner aussieht als diese kleinen Silberlinge. Du kannst das Cover viel mehr bewundern, es ist ein Stück Kunst. Es ist einfach schön gemacht und du hast in der Hand etwas für dein Geld. Du hast einen Gegenwert.”
“Ich muss dir eine wahre Begebenheit erzählen. Einer meiner Freunde ist Iraner, der damals in einer Art Schulheim in Kassel wohnte, wo iranische Eltern ihre Kinder hinschickten um im Ausland zur Schule zu gehen. Bis auf wenige Ausnahmen waren da viele, die in den End80ern Synth Pop hörten und etliche die auch bis in die frühen 90er auch auf EBM standen. Mein Kumpel hatte damals die "13 Minuten Massaker" als Maxi CD gekauft und spielte sie seinem Zimmernachbarn vor, der dieser Musik eigentlich auch sehr zugetan war. Aber irgendwas setzte bei dem derartig mächtig aus, so dass er sich - glaube es oder nicht - doch direkt aus dem Fenster stürzen wollte. Erst durch die eilig herbeigerufenen Betreuer konnte der soweit wieder beruhigt werden, dass er von seinem Vorhaben abließ. Erinnerst du dich noch an die Reaktionen als dieses Stück veröffentlicht wurde? Du hast ja bereits in anderen Interviews über das Kind gesprochen, das man in der Version hört. Ich frage dich jetzt aber mal nach der männlichen Stimme, d.h. nach der, die über die "Sirenensignale" erzählt. Ist das ein Sprachsample?”
Tommi Stumpff : “Ja, das ist ein Sprachsample, und zwar aufgenommen von einer Platte, die damals in der DDR benutzt wurde, um den Leuten klarzumachen, welche Signale für welche Gefahren standen. Die Reaktionen auf die Platte waren tatsächlich recht heftig, obwohl ich mir natürlich niemals gewünscht hätte, dass deswegen jemand aus dem Fenster springt. Aber das Stück “Massaker” ist nunmal das Stück “Massaker” und ich kann durchaus verstehen dass es zu kontroversen Reaktionen kommt.”
“Die 13 Minuten lange Version finde ich persönlich den absoluten Oberknaller. Ich fand es immer witzig wenn dann in der Disco diese anstatt die kürzere Version gespielt wurde und nach 7 oder 8 Minuten die ersten nicht mehr konnten. Kaum jemand hielt die 13 Minuten aus. Ich habe damals die 13 Minuten Version zum ersten Mal bei Grenzwellen gehört. Unsere liebe "New Wave Mother" Ecki Stieg ist ja bei dem ersten Konzert in Hettstett dabei gewesen. Ihr seid offensichtlich alte Kumpels!? Magst du etwas darüber erzählen?”
Tommi Stumpff : “Die 13 Minuten ist natürlich nur deshalb entstanden, damit die DJs die Möglichkeit hatten was zu trinken und und aufs Klo zu gehen! Das war wahrscheinlich einer der Gründe warum sie so populär war. Ecki und ich sind in der Tat alte Kumpels, ... nein wir sind mehr als alte Kumpels : wir sind wirklich gute Freunde. Wir verbringen jedes Weihnachten zusammen. Wir kennen uns seit mehr als 40 Jahren. Die Freundschaft ist weit mehr als ein geschäftliches Zusammensein. Wir sind tatsächlich gut miteinander befreundet.”
”Gibt mit den Bands aus Düsseldorf irgendwelche Kontakte untereinander?”
Rüdiger Schuster : “Ja, die gibt es. Man sieht sich öfters, man sieht sich auch auf den Konzerten. Ralf Dörper und so : wir laufen uns öfters über den Weg. Auch in dem EBM Plattenladen den wir in Düsseldorf haben. Man redet miteinander, man tauscht sich sich aus und man besucht teilweise gegenseitig die Konzerte der anderen Leute.”
“In Düsseldorf gibt es ja die echt gute "Electri_City Conference", organisiert von Propaganda/Die Krupps Mitglied Rüdiger Esch. Leider kennt sie kaum jemand und die 50-60 Leute, die dorthin kommen sind für so einer Veranstaltung eine regelrechte Schande. Ich selbst habe auch nur durch ein befreundetes Pärchen davon erfahren und habe selbst nie z.B. Werbeanzeigen bei Facebook dafür gesehen, die man ja zielgerecht für das Publikum, das man ansprechen will gegen Bezahlung schalten kann. 50 Euro für den Tag in solch Werbung investiert wo z.B. Daniel Miller von Mute Records dagewesen ist, hätte Depeche Mode Fans aus ganz Deutschland nach Düsseldorf pilgern lassen, schon alleine wegen der Möglichkeit Signaturen zu ergattern und ich wette aus den 50-60 Leuten wären 500-600 geworden. Wie stehst du als Labelinhaberin zu diesen Möglichkeiten der Werbung, die Facebook bietet?”
Kirsten Vuillot : “Wir haben die Electricity auch besucht. Tommi und Rüdiger haben 2017 auch dort über Musik gesprochen. Es ist sehr schade, dass das nicht so die Resonanz erhält, die es eigentlich haben müsste. Woran das genau liegt, kann ich nicht beurteilen. Es ist nicht meine Veranstaltung. Wir persönlich nutzen vor allen Dingen Facebook sehr ausgiebig und unsere neuen Veröffentlichungen machen wir darüber bekannt, nicht ausschließlich aber eben auch, und erfahren darüber eigentlich auch sehr gute Resonanz, d.h. wir werden es weiterhin nutzen.”
“Eure Seite bei Discogs scheint ja vollständig zu sein. Kümmert ihr euch selber darum oder überlasst ihr die Einträge den Fans? Ich habe bei Wikipedia gelesen 2016 sei die EP "Alles Idioten" erschienen, die findet man bei Discogs aber nicht!”
Rüdiger Schuster : “Die Einträge bei Discogs machen wir selber nicht, das machen Fans. Die Vita bei Discogs von Tommi ist 100% komplett. Das sind die Sachen, die bis dato erschienen sind. Die EP kommt. Wir haben da schon öfters darauf geantwortet, wenn wir gefragt worden sind : für dieses Jahr ist es auf jeden Fall konkret!”
“Sind die Sozialen Medien im Allgemeinen wichtig für euch?”
Rüdiger Schuster : “Ja, weil wir haben durch die Sozialen Medien - Facebook und ein, zwei andere Sachen - den direkten Kontakt zum Endverbraucher, zum Fan und haben auch darüber viele nette Leute kennengelernt, Leute die uns dann auf den Konzerten besuchen und du hast dann direkten Kontakt zum Endverbraucher, was das Medium halt sehr interessant für uns macht.”
“1983 erschien die Single „Contergan Punk“ auf dem eigens dafür gegründeten Label „Giftplatten“. Warum blieb dieses die einzige Veröffentlichung des Labels und wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem legendären Conny Plank?”
Tommi Stumpff : “Es gab einfach keine Möglichkeit diese Single oder die anderen Singles, die ich mit Conny Plank zusammen gemacht habe, irgendwie an den Mann zu bringen. Die Deutschen Plattenfirmen weigerten sich total das auch nur zuendezuhören. Die Platten kamen damals so schlecht an, dass es keine Möglichkeit gab, die irgendwo herauszubringen. Also hatte Conny Plank selber die Idee ein Label zu gründen, auf dem die Platten erscheinen konnten.”
“Vor ein paar Monaten hatte ein bekannter DJ aus Kassel immens viel Vinyl aussortieren müssen und ich hatte das Glück u.A. noch die "Der KFC" Platte "... letzte Hoffnung" mit gelben Inlet kaufen zu können - das rote hatte ich bereits in meiner Sammlung. Daheim habe ich sie dann als erste von den bestimmt 30 gekauften Vinyls aufgelegt und ich hatte echt Spaß damit. Kannst du mir etwas über die damaligen Gründe sagen, warum sich "Der KFC" aufgelöst hat?”
Tommi Stumpff : “Oh, da gibt es eine ganze Menge Gründe! Erstens : ich wollte nicht mehr Mitglied einer Band sein, weil es war für mich zu problematisch sämtliche Entscheidungen immer abzustimmen mit den anderen Mitgliedern. Das war die eine Sache. Die zweite Sache war, dass für mich Punkrock erledigt war. Punkrock war damals in Deutschland übernommen worden von Linken, von der Hausbesetzer Szene und das war absolut nichts für mich. Ich hatte bereits Synthesizer mit denen ich experimentierte und mit denen ich gute Ergebnisse erzielte. Ich wollte weg von dem Bandgefüge und ich wollte weg vom Punkrock hin zu den neuen Möglichkeiten, die die elektronische Musik bietet!”
“Zu Deinem 50. Geburtstag im Jahr 2007 gab es ja noch einen einmaligen "Der KFC" Auftritt. Gibt es da einen Mitschnitt der es wert wäre, auf CD oder auf Vinyl verewigt zu werden?”
Tommi Stumpff : “Nein, leider nicht. Es gibt keinen Mitschnitt der gut genug wäre, damit man ihn veröffentlichen kann. Aber das heisst nicht unbedingt, dass es nicht doch wiederholt wird.”
“In einem KFC-Blog hatte ich 2010 mal gelesen dass es weitere Aktivitäten der Band geben solle, aber dann nie wieder ein Wort darüber. Sind die Pläne nun gänzlich ad acta gelegt worden?”
Tommi Stumpff : “Nein, wir planen tatsächlich noch einen ultimativen “Der KFC” Auftritt. Möglicherweise 2019. Möglicherweise 2020.”
“Sind denn die beiden "Der KFC" Platten keine Idee für eine Neuauflage?”
Kirsten Vuillot : “Nein, das ist zur Zeit nicht geplant.”
“Ich habe mir letztens mal wieder die von dir produzierte LP von Silvia gegeben. Nach wie vor finde ich die LP als eines der besten Alben der NDW Zeit, schöne Minimal-Elektronik mit Synth Pop und New Wave Einflüssen. Die "Schallmauer" Veröffentlichung erreicht bei Discogs sagenhafte Preise als Vinyl aktuell zwischen 66 Euro und 119 Euro. Wie kommt es dass so eine hoch gehandelte Veröffentlichung damals wie ich gelesen habe keinen Erfolg verzeichnen konnte? Waren die Sounds für den 08/15 NDW Konsumenten zu fortschrittlich? Auf den kommerziellen NDW Samplern findet man eh immer nur die gleichen Bands mit den immer gleichen Titeln!”
Tommi Stumpff : “Zum damaligen Zeitpunkt gab es ein regelrechten Overkill an Plattenveröffentlichungen. Die NDW hatten die Plattenfirmen total durcheinandergebracht und die signten alles was einen Synthesizer halten konnte und kurze Haare hatte. Da war die Veröffentlichung der Silvia LP nur eine der vielen, vielen, vielen und ist einfach unter dem Radar der Konsumenten gelandet.”
“Ist es nicht langsam Zeit auch mal ein "Tribute to Tommi Stumpff" anzugehen? Ich denke das Interesse wäre bestimmt dafür da, von Bands und Fans.”
Tommi Stumpff : “Das sind Sachen, die ich gar nicht bestimmen kann. Wer auch immer eine Coverversion machen will, kann es machen ohne meine Erlaubnis. Ich wäre zwar nicht glücklich darüber, aber es ist deren Geschichte. Es gibt zwei Möglichkeiten. Coverversion der ich nicht entgegentreten kann und ein Remix, der auf keinen Fall passieren wird.”
“Auffällig ist, dass Du keine Kollaborationen mit anderen Bands machst. Warum?”
Tommi Stumpff : “Ich bin kein Kollaborateur!”
“Gibt es den bereits Pläne für ein komplett neues Album? Was gibt es zu Zukunftsplänen zu sagen?”
Rüdiger Schuster : “Wir sind dran ... .”
“Was kannst Du mir über die Thematik sagen. Hast Du die Texte geschrieben, oder auch Rüdiger?”
Tommi Stumpff : “Also Texte schreiben wir mittlerweile zusammen. Ich bin sehr froh, dass der Rüdiger bei uns in der Band ist. Wir können uns hinsetzen und gemeinsam an den Texten arbeiten, und das machen wir auch.”
“Vielen Dank für das Interview.”
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